Eine Gruppe von Businessleuten sitzt auf dem Boden und meditiert. Dahinter steht ein Flipchart mit einem Diagramm.
BGM

Gesundheits-Benefits

Die meisten Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern gesundheitsfördernde Leistungen. Manche werden jedoch kaum genutzt. Lesen Sie bei ProActiv, was Beschäftigte sich wirklich wünschen. Wir stellen Ihnen Beispiele vor, wie Unternehmen die Mitarbeitergesundheit erfolgreich fördern.


Mitarbeitergesundheit

Welche Benefits sich Mitarbeiter wirklich wünschen       

Angestellte legen immer mehr Wert auf Gesundheit und Wohlbefinden. Den meisten Unternehmen ist längst klar: Mit kostenlosen Getränken, einem Obstkorb und einem Tischkicker allein ist es nicht getan. Sie müssen weit mehr bieten. Doch nicht alle gesundheitsfördernden Leistungen sind bei Arbeitnehmern gleichermaßen beliebt. Was wünschen sich Arbeitnehmer wirklich von ihrem Arbeitgeber? Individualität ist dabei das Gebot der Stunde: Betriebe sollten sich bei der Ausgestaltung von Gesundheits-Benefits um Leistungen bemühen, die den Interessen der Arbeitnehmer entgegenkommen. Wir fragten Unternehmen, welche Gesundheits-Benefits ihre Mitarbeiter am meisten schätzen.

 

Auch eine Frage der Generation
Die meisten Unternehmen in Deutschland bieten ihren Mitarbeitern gesundheitsfördernde Leistungen an. Doch viele Maßnahmen verpuffen schnell oder werden kaum genutzt. Denn Angestellte haben oft unterschiedliche Vorstellungen von einer gesunden Work-Life-Balance und es kann schwierig sein, all diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Mitunter ist es auch eine Frage des Geschlechts und der Generation, welche gesunden Benefits bei den Mitarbeitern ankommen. Laut einer Online-Befragung der Job-Plattform StepStone im Herbst 2020[1], sind gesundheitsfördernde Leistungen vor allem bei Frauen beliebt. Insgesamt 28.000 Fach- und Führungskräfte waren befragt worden, auf welche Mitarbeiter-Benefits sie Wert legen. Auch die Gruppe der über 50-Jährigen wählte Leistungen, die die Mitarbeitergesundheit fördern auf ihre TOP 3-Liste der beliebtesten Mitarbeiter-Benefits in dieser Altersgruppe.  


Generation Z:
Mitarbeitergesundheit ganzheitlich


Eine weitere Gruppe mit einem hohen Gesundheitsbewusstsein ist die Generation Z. Für die nach 1995 Geborenen geht das Arbeitsleben erst richtig los. Sie gelten als Technologie-affin und immer online, ungeduldig und fordernd, gesundheits- und umweltbewusst. 44 Prozent der 18- bis 24-jährigen nutzen Apps auf ihrem Smartphone oder Tablet, um ihre Gesundheit oder Fitness zu tracken. Sie verwenden die digitalen Helfer vor allem, um ihren Schlaf zu analysieren oder das eigene Essverhalten zu überwachen.[2]

Doch ist sich die Generation Z auch der gesundheitlichen Risiken bewusst, die die Digitalisierung mit sich bringt. Um dem Bewegungsmangel und eine zunehmende Belastung durch Bildschirmarbeit vorzubeugen, wünschen sich die Berufseinsteiger von ihrem Arbeitgeber ein ganzheitliches Konzept zur Förderung der Mitarbeitergesundheit. Dazu gehören ergonomische Arbeitsplätze, Betriebssport-Angebote wie Yogakurse, Zuschüsse für außerbetriebliche Sportangebote und gesundes Essen am Arbeitsplatz.[3]


Platz 1: Ergonomischer Arbeitsplatz

Auf Platz eins der Wunschliste steht, laut der TK-Bewegungsstudie 2022[4], der ergonomische Arbeitsplatz. Dazu gehören Büromöbel, die ergonomisch anpassbar sind, aber auch entsprechende Lichtverhältnisse oder technische Geräte. Ergonomie am Arbeitsplatz ist vielen Beschäftigten sehr wichtig, dies gilt insbesondere für Berufstätige in Großstädten. Platz zwei der Wunschliste belegen mit 61 Prozent gute Abstellmöglichkeiten für das Fahrrad. An dritter Stelle liegt der Wunsch nach einer finanziellen Unterstützung fürs Fahrrad, beispielsweise ein Jobrad-Angebot. Darüber hinaus wünscht sich rund die Hälfte der Befragten Duschen und Umkleidemöglichkeiten im Betrieb sowie einen Zuschuss fürs Fitnessstudio oder Betriebssportangebote.

Egal ob ergonomischer Arbeitsplatz oder Gesundheitsprogramme – es gibt viele Wege für Unternehmen, ihren Mitarbeitern ein gesundes Umfeld anzubieten! Investieren Sie in Ihr Personal und schaffen Sie gesunde Benefits um die Motivation Ihrer Angestellten langfristig zu steigern. Eine positive Work-Life-Balance trägt maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens bei!

Nachfolgend finden Sie einige Beispiele aus der Praxis:


Der Charging Day

Die Mitarbeiter des Technologieanbieters trbo GmbH finden den Charging Day mega! Alle zwei Wochen können sich die Mitarbeiter einen Tag frei nehmen, entweder montags oder freitags, um wieder Energie zu tanken und ein verlängertes Wochenende zu genießen.„Seitdem ich zweimal im Monat eine Vier-Tage-Woche habe, bin ich motivierter bei der Arbeit“, erklärt Samuel Scheurich, Teamlead Client Success bei trbo. „Ich kann nun private Termine oder Erledigungen auf meinen Charging Day verlegen und muss sie nicht mehr während der regulären Arbeitszeit wahrnehmen. Das bedeutet weniger Stress im Alltag und mehr Zeit, die Batterien wieder

aufzuladen, was sich positiv auf meine mentale Gesundheit auswirkt.“

Seit Juli 2022 bietet der Münchner Technologieanbieter allen Beschäftigten den Charging Day an. Auch der Arbeitgeber ist begeistert: „Trotz der reduzierten Arbeitszeit gibt es keine Produktivitätseinbußen. Seit der Einführung des Charging Days ist der Output gleichgeblieben, wenn nicht sogar ein wenig gestiegen.“ Samuel Scheurich wundert das nicht: „Wir als Mitarbeiter sind konzentrierter und produktiver bei der Arbeit.” 

„Wir als Mitarbeiter sind konzentrierter und produktiver bei der Arbeit.”

Samuel Scheurich, trbo GmbH

Praxis-Tipps:
Gesundheitsfördernde Leistungen umsetzen

Machen Sie das Thema „Mitarbeitergesundheit“ zur Chefsache und binden Sie Ihre Führungskräfte mit ein, um gesundheitsfördernde Leistungen fest in die Unternehmenskultur und den beruflichen Alltag zu verankern. 

  • Mitarbeiter-Benefits sollten sich an dem Bedarf und den Bedürfnissen der Beschäftigten ausrichten. Beziehen Sie Arbeitnehmer in diesen Prozess mit ein. Ermitteln Sie die Wünsche und Anforderungen der Mitarbeiter mittels Befragungstools anonym und digital. 
  • Starten Sie mit wenigen Aktivitäten und „wollen Sie nicht zu viel“. Gesundheitsfördernde Maßnahmen sollen nicht zum Stress werden.
  • Die Freiwilligkeit ist ebenfalls sehr wichtig. Kein Mitarbeiter sollte an gesundheitsfördernden Angeboten teilnehmen müssen.
  • Learning by doing! Seien Sie offen für Verbesserungsvorschläge und sich bewusst, dass Sie die gesundheitsfördernden Leistungen stetig weiterentwickeln können. Seien Sie mutig und kreieren Sie auch innovative Angebote.

Das Job-Rad

Nicht nur gesund, sondern auch nachhaltig ist das Job-Rad. Seit Mai 2021 bietet der Büro- und Betriebseinrichter DELTA-V seinen Mitarbeitern das Dienstrad-Leasing an. Und so funktioniert‘s: Angestellte suchen sich ihr Wunschrad beim Fachhändler oder online aus, ganz gleich welcher Hersteller und welche Marke. DELTA-V least das Job-Rad und überlässt es den Mitarbeitern. Die fahren es, wann immer sie wollen: zur Arbeit, im Alltag, in den Ferien oder beim Sport.

„Wer regelmäßig Fahrrad oder E-Bike fährt, ist im Alltag weniger gestresst und erwiesenermaßen weniger krank“, berichtet Patrick Gräve, Personalleiter der DELTA-V GmbH von seiner Erfahrung mit Job-Rad.
„Ich selbst nutze mein E-Bike an Sommertagen gerne auch für den Arbeitsweg. Ich freue mich, dass ich damit zur Luftreinhaltung und Verkehrsentlastung beitragen kann.“
Personalleiter Gräve hat bei der Einführung des Job-Fahrrads maßgeblich dazu beigetragen, ein nachhaltiges Mobilitätsmanagement deutlich günstiger für die Mitarbeiter der DELTA-V GmbH anbieten zu können:


„Die Mitarbeiter können bis zu 40 Prozent im Vergleich zum Direktkauf sparen und das Fahrrad in der Freizeit sowie für den Arbeitsweg nutzen.“

Patrick Gräve, Personalleiter DELTA-V GmbH


E-Mail Pausen

Ständig erreichbar zu sein, schadet der Gesundheit. Gleich mehrere Studien legen einen Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und dem ständigen „Online-sein“ nahe. Das gilt auch am Arbeitsplatz. Dennoch gelingt das Abschalten nach Feierabend nicht jedem. Laut dem Randstad Arbeitsbarometer (Q4/2019) beantworten 60 Prozent der befragten Arbeitnehmer Dienstmails und Anrufe auch nach Dienstschluss.

Dabei wünschen sich die meisten, in ihrer Freizeit ungestört zu sein. Immer mehr Großunternehmen haben Spielregeln für die Kommunikation in der individuellen Arbeitszeit ihrer Beschäftigten entwickelt. Ziel ist neben einer besseren Vereinbarkeit von Privat und Berufsleben auch die mögliche Selbstausbeutung von Mitarbeitern zu verhindern.
Verschiedene deutsche Automobilhersteller haben wirksame Strategien entwickelt, um ihre Mitarbeiter vor der Dauerkommunikation zu schützen.

Bei dem Autobauer Volkswagen herrscht am Feierabend Funkstille – zumindest für tariflich bezahlte Angestellte. 30 Minuten nach Dienstende kommen keine E-Mails mehr auf das Handy und ebenfalls 30 Minuten vor Dienstbeginn fährt die Kommunikation zwischen den Servern und den Diensthandys erst wieder hoch. Mitarbeiter von Daimler können während ihres Urlaubs alle E-Mails löschen lassen.

Die Beschäftigten sollen nach ihrer Rückkehr mit einem sauberen Schreibtisch starten. Das beruht aber auf Freiwilligkeit – eine Pflichtvorgabe gibt es nicht. Stattdessen erhält der Absender eine Abwesenheitsnotiz mit den Kontaktdaten des Vertreters. Bei BMW haben Büromitarbeiter ebenfalls ein Recht auf „Unerreichbarkeit nach Feierabend“. Der Mailserver wird aber nicht blockiert. Spielregeln zur E-Mail-Abwesenheit sind eine ganz wesentliche Maßnahme, damit die Belegschaft in Ruhephasen noch besser „abschalten“ kann“.


Die bewegte Pause – kleine Aktivität mit großem Effekt

Die Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung werden von immer mehr Unternehmen ausgeweitet und verbessert. Diese reichen von Massagen über gesunde Kantinenkost oder bewegte Pausen mit einem Gesundheitstrainer.

Das Unternehmen WKT Westfälische Kunststofftechnik aus Sprockhövel hat die bewegte Pause für alle Mitarbeiter eingeführt und bietet ihnen somit die Chance sich in 10-15 Minuten zu lockern, mobilisieren und leichte Übungen zur Stärkung der Muskulatur durchzuführen. Ziel ist die langfristige Gesundheitsförderung mit Abwechslung und Spaß im Arbeitsalltag. Als Unterstützung kommt das Team von „Fit mit Thorge“ alle 3-4 Wochen zu WKT und versammelt nacheinander alle Mitarbeiter in Kleingruppen, um effektive Übungen gemeinsam durchzuführen.

Lara Sander aus der Controlling Abteilung freut sich, dass sie in Ihrer Arbeitszeit die Möglichkeit bekommt, aktiv Bewegung in ihren Alltag zu integrieren.

„Die bewegte Pause ist ein großartiges Angebot, das mehr Bewegung in den Arbeitsalltag bringt.
Das Team von Fit mit Thorge ist dabei immer sehr freundlich und hilfsbereit.“

Lara Sander

Kollegin Destina Cevren aus der Vertriebsabteilung teilt diese Begeisterung:

„Die Bewegte-Pause ist für uns alle wie eine effektive und erfrischende Halbzeit. Super break im Arbeitsalltag. Es sind tolle Übungen für jeden Mitarbeiter dabei.“

Destina Cevren

Die Mitarbeiter genießen die Zusammenarbeit mit dem Team von „Fit mit Thorge“ sehr. Manchmal findet man nach Feierabend nicht mehr die Zeit, um sich noch sportlich zu betätigen. So weiß man, dass man wenigstens auf der Arbeit an einer bewegten Pause teilgenommen hat und fühlt sich damit besser.


[1] https://www.stepstone.de/e-recruiting/blog/benefits-das-wunschen-sich-mitarbeitende/

[2] https://www.pwc.de/de/handel-und-konsumguter/so-tickt-die-generation-z.html

[3] https://gesundheitsbenefits.hallesche.de/blog/employer-branding/wie-tickt-generation-z/

[4] https://www.tk.de/resource/blob/2033598/9f2d920e270b7034df3239cbf1c2a1eb/beweg-dich-deutschland-data.pdf

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