Eine Auswahl an Bürodrehstühlen in schwarz, grün und blau.
Aktiver sitzen

Die Mechanik ist das Herz eines jeden Bürostuhls

Aber welche Bürostuhlmechaniken gibt es und welche Funktionen haben sie?

Die ständige Zunahme längerer, sitzender Tätigkeiten in Verbindung mit allgemeinem Bewegungsmangel führt in steigendem Maße zu Rückenbeschwerden. Mittlerweile leiden rund 80% der Bevölkerung unter Rückenschmerzen. Bei über 70% aller Beschäftigten ist das Sitzverhalten falsch, wodurch immer höhere körperliche Belastungen entstehen. Umso wichtiger ist deshalb das richtige Sitzen in Verbindung mit wechselnder Körperhaltung.

Immer wenn es gerade möglich ist, sollte man die Sitzhaltung variieren, denn durch Bewegung werden die Bandscheiben entlastet und besser mit Nährstoffen versorgt. Außerdem verbessert sich die Durchblutung und die Leistungsfähigkeit steigt. Doch wie schafft man es bei einer sitzenden Tätigkeit Bewegung ins Spiel zu bringen und Rückenbeschwerden vorzubeugen?


Wir fragten Ralf Gottschalk, Produktmanager für Stühle bei der DELTA-V GmbH mit über 20 Jahren Erfahrung im Bereich Entwicklung von Stühlen.

„Eine dynamische Sitzweise ist das Wichtigste zur Stärkung von Rücken, Nacken und Schultern. Die Investition in einen ergonomischen Stuhl, der die natürliche Haltung des Menschen unterstützt und Bewegung fördert lohnt sich.“

Gottschalk erklärt uns weiterhin, worauf bei der Wahl eines Bürostuhls zu achten ist und welche Mechaniken empfehlenswert sind:

Jeder Bürostuhl besteht aus drei wesentlichen Bauteilen: einem Fußkreuz mit Gasdruckfeder, einem Rückenteil und einem Sitzelement. Meistens sind die Teile nicht miteinander verschraubt, sondern werden lediglich zusammengesteckt. Die Hauptaufgabe der Stuhlmechanik ist, die Bewegung des Stuhls zu koordinieren und dem Gewicht des Nutzers einen Gegendruck zu bieten. Weiterhin ist es essenziell, dass die Rückenlehne in allen Sitzhaltungen die natürliche Form der Wirbelsäule unterstützt.

Die Synchronmechanik, Permanentkontaktmechanik und Wippmechanik unterscheiden sich im Wesentlichen in der Bewegung, die sie dem Nutzer bieten.

Die Synchronmechanik funktioniert, indem die Rückenlehne des Bürostuhls sich nach hinten neigt und die Sitzfläche sich synchron dazu senkt. Das Verhältnis liegt bei 3:1, beispielsweise Rückenlehne 9°: Sitzfläche 3°.
Laut Gottschalk sollte die Synchronmechanik der Standard für Vollzeit Arbeitsplätze sein, denn der gesundheitliche Effekt ist hier am größten. „Die Mikrobewegungen bewirken, dass die Bandscheiben funktionsfähig bleiben, das Herz-Kreislauf-System gefördert wird und das dynamische Sitzen angeregt wird.“

Bei einem Bürostuhl mit Permanentkontaktmechanik bewegt sich nur die Rückenlehne. Die Sitzfläche bleibt fix. Diese Mechanik ist im günstigen Einstiegsbereich zu finden und sollte nur wenige Stunden als Arbeitsstuhl verwendet werden.

Die Wippmechanik gleicht einem Schaukelstuhl, da hier die Rückenlehne und Sitzfläche beim Anlehnen, im gleichen Winkel wippend nach hinten gehen. Möchte man sich wieder aufrichten, ist es, als würde man aus einem eingesunkenen Sessel versuchen hochzukommen. Um das zu schaffen, muss eine schwungvolle Bewegung aus dem unteren Rücken und Becken herauskommen.

Die einzelnen Mechaniken gibt es auch mit Gegenkrafteinstellung. Hierbei entsteht ein sanfter Gegendruck der Rückenlehne, passend zum Körpergewicht. Es ermöglicht dennoch ein Zurücklehnen ohne Kraftanstrengung. Sollten sich verschiedene Personen einen Stuhl teilen, bietet sich die Gewichtsautomatik an. Durch das Feder in Feder Prinzip erkennt der Stuhl das Gewicht des Nutzers und gibt die Spannung an die Rückenlehne weiter, sodass sich der Gegendruck an das Gewicht jeder einzelnen Person anpasst.

„Bei der Stuhlmechanik fängt gesundes Sitzen an, denn Menschen mit Bürojob verbringen ihren Alltag überwiegend im Sitzen, was den Bewegungsapparat auf Dauer enorm belasten kann.“

Aus der Erfahrung heraus weiß Ralf Gottschalk, dass die Äußerlichkeit des Stuhls der erste ausschlaggebende Punkt bei der Stuhlwahl ist, denn man muss seinen Stuhl auch ansprechend finden. Wenn optisch ein ansprechendes Modell gefunden wurde, dann sollten die technischen Daten geprüft werden. Ein Bürostuhl mit TOP Ausstattung sollte über folgende Eigenschaften verfügen:

„Auch bei der Ausstattung der Rückenlehne und des Sitzes sollte man auf ergonomische Merkmale achten“, so Ralf Gottschalk.

Rückenlehne 

  • die Rückenlehnenhöhe sollte einstellbar sein
  • die Wirbelsäule im unteren und mittleren Bereich sollte durch eine integrierte Rückenlehnenwölbung gestützt werden
  • die natürliche Form der Wirbelsäule sollte in allen Sitzhaltungen unterstützt werden

Sitzfläche 

  • Die Sitzfläche sollte höhenverstellbar sein
  • Die Sitztiefe sollte passend zur Beinlänge verschiebbar sein
  • Eine Sitzneigeverstellung vermeidet Druck auf die Oberschenkel

Gestaltung der Sitzfläche

Exklusivsitz-Polsterung

Sattelsitz-Polsterung

Muldensitz-Polsterung

Komfort-Sitzpolsterung

Bandscheibensitz-Polsterung

Fazit:

Um gesundes Sitzen zu ermöglichen, verfügen ergonomische Bürostühle über eine Vielzahl an Eigenschaften. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die natürliche Sitzhaltung gefördert wird. Das erkennen Sie an der Form der Rückenlehne, die die natürliche Form der Wirbelsäule unterstützt.
Weiterhin sollte der Stuhl über die verschiedenen Hebel und mit der richtigen Mechanik, individuell an Sie angepasst werden können und Ihren Bedürfnissen entsprechen.
Damit Sie Rückenschmerzen vorbeugen können, müssen Sie in Bewegung bleiben. Nur ein Bürostuhl, der eine dynamische Sitzweise ermöglicht, ist für eine sitzende Tätigkeit über mehrere Stunden geeignet.

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