Konzentrierter arbeiten

Temperatur und Raumklima für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz

Dem einen ist es zu warm, dem anderen zu kalt, hier zieht es, dort ist es stickig – jeder Mitarbeiter hat ein anderes Empfinden für eine angenehme Raumtemperatur. Gerade wenn mehrere Personen in einem Großraumbüro zusammensitzen, ist es fast unmöglich, allen gerecht zu werden. Doch worauf kommt es an und welche Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur sind nachweislich gut für unser Wohlbefinden? Um Streit und Diskussionen zu vermeiden, informieren wir Sie in diesem Beitrag über die richtige Taktik für gesundes Lüften.


Was ist Raumklima?

Das Klima in einem Raum wird von fünf Faktoren beeinflusst:

  • Temperatur
  • Luftgeschwindigkeit
  • Luftqualität
  • Luftfeuchtigkeit
  • Wärmestrahlung/Licht

Die Gesamtbeurteilung dieser Faktoren ergibt das Raumklima.

Die Temperatur und auch die Luftfeuchtigkeit lassen sich mit einem Thermometer gut messen und durch Heizkörper oder Lüftungsanlagen regulieren. Die Luftdynamik und die Luftqualität sind jedoch schwieriger zu beurteilen. Die Luftdynamik beschreibt die Luftbewegung. Wichtig ist, dass die Luft nicht den ganzen Tag im Büro steht, sondern ausreichend gelüftet wird. Die Luftqualität wird durch Faktoren wie Sauerstoff-, Schadstoff- oder Staubgehalt bestimmt.


Glühbirne - Tipp, Wissenswertes

Auch wenn es keine für jeden Menschen optimale Raumtemperatur gibt, so fühlen sich die meisten Arbeitnehmer bei 21 bis 22 Grad am Arbeitsplatz am wohlsten und produktivsten.


Warum ist Lüften so wichtig?

Wir halten uns die meiste Zeit des Tages in geschlossenen Räumen auf und nehmen täglich 200-mal mehr Luft auf als wir Nahrung zu uns nehmen. Entsprechend wichtig ist eine gute Raumluftqualität.

Die Luftqualität wird durch Faktoren wie Staub, Nikotin, Krankheitserreger, Schimmelsporen und vieles mehr beeinflusst.

Durch regelmäßiges Lüften wird verbrauchte, CO₂-reiche und feuchte Luft gegen frische, sauerstoffreiche Außenluft ausgetauscht. Dies hat mehrere Vorteile:

  • Verbesserung der Luftqualität: Frische Luft sorgt für eine bessere Sauerstoffversorgung, wodurch Konzentration und Leistungsfähigkeit gesteigert werden können.
  • Regulierung der Luftfeuchtigkeit: Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann Schimmelbildung begünstigen, zu trockene Luft reizt die Schleimhäute und kann zu Erkältungen führen.
  • Schadstoffe entfernen: Möbel, Teppiche und Wandfarben können Schadstoffe ausdünsten. Lüften hilft, diese Stoffe aus dem Raum zu entfernen.

Risiken zu trockener Luft am Arbeitsplatz

Das Hauptrisiko besteht in einer verringerten Produktivität der Mitarbeiter und einem erhöhten Krankenstand. Denn ein als behaglich empfundenes Raumklima wirkt sich positiv auf Wohlbefinden, Gesundheit und Produktivität aus. Häufige Beschwerden im Büro können sein:

  • Zugluft
  • Verbrauchte Luft
  • Zu kalt
  • Zu heiß
  • Kopfschmerzen
  • Trockene oder brennende Augen
  • Trockener Hals
  • Schläfrigkeit

Tipp: Lesen Sie auch unseren Artikel Luftreinigende Pflanzen.


Wie wird richtig gelüftet?

Die BMUV (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) empfiehlt:1

  • Stoßlüftung mehrmals täglich mit weit geöffnetem Fenster, am besten durch Öffnen gegenüberliegender Fenster („Durchzug“)
  • Im Sommer 20 bis 30 Minuten lüften
  • Im Winter sind fünf bis zehn Minuten ausreichend
  • Lüftung bei abgedrehter Heizung durchführen

Für ein angenehmes Raumklima sollte drei bis fünf Mal täglich gelüftet werden. In gefüllten Besprechungsräumen sollte bereits nach 20-30 Minuten gelüftet werden.

Beim Lüften gibt es verschiedene Techniken. Die effizienteste Methode ist das Querlüften. Dabei werden zwei gegenüberliegende Fenster für ca. 5 Minuten ganz geöffnet. Eine gute Alternative ist das Stoßlüften. Die Raumluft wird gründlich ausgetauscht, aber im Gegensatz zum Querlüften kühlen die Büros nicht zu sehr aus. Lüften Sie am besten direkt am frühen Morgen bevor der Arbeitstag beginnt. Nicht empfehlenswert ist das Dauerlüften mit gekipptem Fenster. Bei dieser Methode geht im Winter zu viel Heizenergie verloren und im Sommer kommt die schwülwarme Hitze rein. Außerdem gilt für die kältere Jahreszeit: Je kälter es draußen ist, desto kürzer kann gelüftet werden. Denn der Luftaustausch findet schneller statt.


Das Wichtigste zusammengefasst:

  • Regelmäßiges Stoß- und Durchlüften: Es wird empfohlen, jede Stunde ca. 5 Minuten zu lüften, damit ein Durchzug entsteht und die Luft im Raum ausgetauscht wird.
  • Optimale Raumtemperatur: Achten Sie darauf, dass die Temperatur an Ihrem Arbeitsplatz zwischen 21 und maximal 25 Grad liegt.
  • Zimmerpflanzen integrieren: Zimmerpflanzen sind nicht nur schön, sondern auch nützlich. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit, produzieren Sauerstoff und können Schadstoffe aus der Luft filtern.
  • Drucker ausschalten: Beim Drucken wird Tonerstaub freigesetzt, der wiederum in Ihre Atemwege gelangen kann. Es empfiehlt sich, nach dem Drucken zu lüften oder Ihren Arbeitsplatz und den Druckbereich in verschiedene Räume zu verlegen.
  • Spaziergang in der Natur: Nach der Arbeit hilft es, einen kleinen Spaziergang in der Natur zu machen. Waldspaziergänge eignen sich am besten, da dort die beste Luftqualität herrscht.
  • Regelmäßig Putzen: In Büroräumen sammeln sich mit der Zeit viel Staub und Schadstoffe an, deshalb ist es sinnvoll, sie regelmäßig zu reinigen. Sparen Sie am besten an chemischen Reinigungsmitteln, damit möglichst wenig Chemikalien im Raum verteilt werden, oder lüften Sie anschließend.
  • Klimaanlage im Notfall benutzen: Da Klimaanlagen die Schleimhäute austrocknen und zu Verspannungen führen können, sollten sie nur bei sehr hohen Temperaturen und mit Vorsicht eingesetzt werden.

  1. https://www.bmuv.de/themen/gesundheit/innenraumluft/richtiges-lueften-und-heizen ↩︎
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